Was können plurale Ansätze und der REPA für das Sprachlernen in Deutschland leisten?
Plurale Ansätze sind eine Möglichkeit, im Bildungssystem der sprachlichen Vielfalt zu begegnen und ihr gerecht zu werden. Einerseits sind die deutschsprachigen Länder alle durch Migrationsprozesse zu vielsprachigen Gesellschaften geworden. Andererseits müssen die Lernenden in Schulen und Bildungsinstitutionen auf die Anforderungen einer zunehmend globalisierten Welt mit ihren spezifischen Anforderungen sprachlich und interkulturell vorbereitet werden. Diese Entwicklungen erfordern eine Erweiterung des bisherigen Umgangs mit Sprachen und Kulturen, der vorwiegend Einzelsprachen und –kulturen isoliert betrachtet hat.
Plurale Ansätze hingegen versuchen, sowohl über Sprach- als auch Fachgrenzen hinweg vernetzt zu arbeiten. Denn sie stellen die Bereiche Wissen, Einstellungen und Fertigkeiten zum Umgang mit mehreren Sprachen und Kulturen in den Mittelpunkt. Dadurch wird es auch ermöglicht, die Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Gesellschaft und Schule angemessen zur Geltung zu bringen.
Durch das sprachen- und kulturenübergreifende Arbeiten können Synergieeffekte für das Lernen und Lehren geschaffen und genutzt werden. Darüber hinaus werden der individuelle Zugang der Lernenden zur Mehrsprachigkeit und Interkulturalität gefördert. Diese Herangehensweise ermöglicht ein effizienteres Sprachenlernen, da der Fokus auf dem Erwerb von übergreifenden Strategien liegt, die auch für das individuelle lebenslange Lernen weiterer Sprachen genutzt werden können. Zwar können Schulen nicht alle benötigten Sprachen vermitteln, dafür aber den Aufbau von Strategien fördern, sprachliche und kulturelle Herausforderungen autonom zu bewältigen.
Welche Möglichkeiten bietet der REPA?
Der REPA bietet einen theoriegeleiteten, strukturierten Orientierungsrahmen für mehrsprachiges und interkulturelles Lernen. Er leistet Lehrenden Hilfestellung bei der Entwicklung, Konzeptionalisierung und Bewertung von Unterrichtsmaterialien und –aktivitäten. Darüber hinaus ermöglicht er die gezielte Förderung ausgewählter Kompetenzen der Lernenden. Die wissenschaftliche Fundierung des REPA bietet Lehrenden die Sicherheit, ihren Unterricht im Einklang mit dem aktuellen Stand der Forschung zu Mehrsprachigkeit zu gestalten. Er kann zudem Grundlage für (Kern-)Curricula und Lehrpläne für den Sprach- und bilingualen Sachfachunterricht sein.
Die gemeinsam mit dem REPA online veröffentlichten Unterrichtsmaterialien stellen bereits erprobte, direkt einsetzbare Unterrichtsaktivitäten zur Verfügung.