Integrierte Sprachendidaktik (ISD)
Die Integrierte Sprachendidaktik zielt darauf ab, Lernenden zu helfen, Verbindungen zwischen einer begrenzten Anzahl von im Schulcurriculum verankerten Sprachen herzustellen. Dies entspricht der für plurale Ansätze zentralen Idee, auf Bekanntes zurückzugreifen, um weniger Bekanntes zu erschließen: dies umfasst einen Rückgriff auf die Schulsprache, um die erste Schulfremdsprache zu erlernen oder einen Rückgriff auf die erste Schulfremdsprache , um sich in der zweiten Fremdsprache zurechtzufinden, usw., ohne die Rückkopplungseffekte solcher Synergien zu vergessen. Die Herkunftssprachen der Lernenden werden ebenfalls mit einbezogen, vor allem wenn sie Gegenstand des Unterrichts sind.
In La didactique intégrée des langues - Apprendre une langue avec d'autres langues (Candelier & Manno 2023, 27) findet sich eine aktualisierte und erweiterte Definition der Integrierten Sprachendidaktik. Sie berücksichtigt die allgemeine Entwicklung dieses Ansatzes in den vergangenen zehn Jahren: „Die Integrierte Sprachendidaktik zielt darauf ab, Lernenden zu helfen, Verbindungen zwischen einer Sprache herzustellen, die sie gerade erlernen und anderen Sprachen, die in ihrem sich entwickelnden Repertoire vorhanden sind. Sie trägt auch dazu bei, Lernende dabei zu unterstützen, beim Erlernen und Verarbeiten dieser Sprache Verbindungen zu Strategien herzustellen, die im Zusammenhang mit anderen Sprachen bereits entwickelt wurden". In dieser Definition sind die Sprachen, auf die sich Lernende stützen, nicht mehr auf die Schul- und Schulfremdsprachen beschränkt: Es handelt sich um das gesamte Repertoire des Lernenden, einschließlich der Sprachen, die parallel erlernt werden. Neben dem Transfer von Sprache zu Sprache umfasst diese Definition auch den Transfer von Strategien, die in früheren Sprachlernprozessen aufgebaut wurden. Schema.
Die ISD kann im Unterricht jeder Sprache angewendet werden, unabhängig von ihrem Status. Sie umfasst ebenfalls den bilingualen Unterricht, bei dem Sprachen in Kontakt miteinander gebracht werden.
Häufig verwendet die ISD wie die Interkomprehensionsdidaktik Aktivitäten, die sich auf zwischensprachliche Ähnlichkeiten stützen. Im Gegensatz dazu zielt die ISD jedoch nicht ausschließlich auf den Aufbau rezeptiver Kompetenzen wie das Lese- und Hörverstehen in anderen Sprachen ab, sondern auch auf die Entwicklung produktiver Kompetenzen wie Schreiben oder Sprechen.