Eveil aux langues- Ansatz
Gemäß der im Rahmen von EU-Projekten entwickelten Definition, findet Eveil aux langues statt, wenn im Unterricht zum Teil Lehr- und Lernaktivitäten zu Sprachen durchgeführt werden, deren Vermittlung traditionell nicht zum schulischen Fächerkanon zählt. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich der Eveil aux langues-Ansatz nur mit außerschulischen Sprachen befassen würde. Er bezieht prinzipiell alle Sprachen und sprachlichen Varietäten ein, darunter die Schulsprache, die Schulfremdsprachen, die Umgebungs- bzw. Herkunftssprachen. Auf Grund der großen Anzahl der potenziell betroffenen Sprachen - häufig mehrere Dutzend - darf dieses Konzept als die umfassendste Komponente der pluralen Ansätze gelten. Sie stellt ursprünglich eine Art Wegbereiter dar, der Schülern bereits am Anfang ihrer Schullaufbahn die Vielfalt der Sprachen (einschließlich ihrer eigenen) bewusst macht. Sodann ist der Ansatz eine Strategie zur Förderung von Sprachenbewusstheit, schließlich eine Art für die Grundschule entwickeltes 'Propädeutikum' für das weitere Sprachenlernen.
Hervorzuheben ist die Verbindung des Eveil aux langues-Konzepts mit dem britischen Language Awareness-Konzept Eric Hawkins aus den 1980er Jahren (vgl. Hawkins 1984 und James & Garret 1992). Allerdings lässt sich Eveil aux langues heute als eine Untereinheit des Language Awareness-Ansatzes betrachten, der auch Arbeiten Raum gibt, die eher psycholinguistisch als pädagogisch orientiert sind, was nicht mehr zwangsläufig die Auseinandersetzung des Lernenden mit einer Vielzahl von Sprachen beinhaltet. Aus diesem Grund wurde für diesen Ansatz der englische Begriff Awakening to languages gewählt.
L'éveil aux langues/Awakening to languages heute - eine zweisprachige (EN/FR) Powerpoint-Präsentation von Michel Candelier und Ildikó Lörincz (6th EDiLiC Conference / 6ème Congrès EDiLiC, Györ, July 2016). Attention: la version française est dans les commentaires situés sous les images en mode "normal".